Innenminister Holzschuher und Polizeipräsident Feuring mussten gestern einräumen, dass die bundeseinheitlich geregelte Registratur der Straftaten für die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) in der Polizeidirektion West durch eine interne Dienstanweisung beeinflusst wurde.
Dazu sagt Björn Lakenmacher, innenpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Landtag Brandenburg:
„Die Manipulationsvorwürfe bei den Kriminalitätszahlen durch eine Dienstanweisung sind für mich nicht ausgeräumt. Es bleiben weiterhin viele Fragen offen.
Björn Lakenmacher (Quelle: CDU Landesverband Brandenburg) Die bundeseinheitliche PKS-Richtlinie ist eindeutig und braucht keine eigenmächtige Interpretation aus Brandenburg. Wenn per Anweisung aus mehreren Einzeltaten nur ein in der PKS registriertes Seriendelikt gemacht wird, dann werden damit schlicht die erfassten Gesamtzahlen heruntergerechnet und die Aufklärungsquoten verzerrt. Beides führt zu einer Kriminalstatistik, die eine verfälschte Sicherheitslage widerspiegelt.
Der Minister hat auf der gestrigen Sitzung des Innenausschusses in Beelitz zugesagt, alle im Klartext-Beitrag vom 19.03.2014 aufgeführten Dienst- und Handlungsanweisungen für eine lückenlose Ausräumung des Verdachts der Manipulation zur Verfügung zu stellen. Das ist bislang nicht geschehen (Siehe Schreiben an Vorsitzende des Innenausschusses im Anhang).
Die CDU-Fraktion verlangt eine lückenlose Aufklärung der Manipulationsvorwürfe. Es geht um die Glaubwürdigkeit unserer Polizei, die von den Verantwortlichen in Frage gestellt wird. Die scheibchenweise Enthüllung von gefälschten Interventionszeiten und einer vermutlich manipulierten Kriminalitätsstatistik sind die letzten Belege, dass die Polizeireform komplett gescheitert ist.“
Anhang: Schreiben an Vorsitzende des Innenausschusses
www.cdu-fraktion-brandenburg.de/aktuell/vorwurf-der-geschoenten-kriminalitaetsstatistik-1115